Fest verwurzelt.

Denise – Oktober 2023

Ich bin in der Eifel geboren, aufgewachsen – und geblieben. Einer meiner Hauptgründe ist meine Familie. Ich bin in einem kleinen Dorf aufgewachsen: Meine Familie und Freunde waren immer sehr eng um mich herum und ich konnte mir gar nicht vorstellen, weit von ihnen wegzuziehen. Es macht einen Unterschied, ob die Familie nah bei einem wohnt oder man länger fahren muss, um Oma und Opa, Tante und Onkel oder Cousinen und Cousins zu sehen. Wenn man einfach alle um sich herum hat, gehören sie jeden Tag zum Leben dazu. Man sieht sich spontan auf der Straße oder geht einfach rüber, wenn es etwas zu erzählen gibt oder man die Familie sehen möchte.

Am Ende der Schulzeit habe ich kurz überlegt, woanders zu studieren. Ich habe mich bei verschiedenen Unternehmen um ein duales Studium beworben, aber hier in der Eifel hat es dann einfach am besten gepasst. Ich habe mich für die Peter Greven Gruppe mit einem Studienplatz an der EUFH entschieden. Überzeugt hatte mich das erste Gespräch: Da hat einfach das Bauchgefühl gestimmt. Und das hat sich auch später bestätigt. Es ist einfach schön, immer wieder ein bekanntes Gesicht zu sehen und auf dem Flur ein nettes Gespräch zu führen. Da geht man mit einem guten Gefühl zur Arbeit. Man hat hier die „Eifeler Mentalität“: Manchmal ist es etwas ruppiger, aber sie hat trotzdem eine gewisse Lockerheit. Man kann einfach so sein, wie man ist. Das fühlt sich gut an.

Viele meiner Freunde haben die Ansicht, dass man mal in einer größeren Stadt gelebt haben muss. In der Stadt hat man vielleicht mehr Möglichkeiten, etwas zu erleben und zu feiern. Aber das hat mir hier nie gefehlt. Und die gute alte Kirmes ist dann doch schöner. Man trifft Leute, die man schon lange nicht mehr gesehen hat, wird gefragt, wie es einem geht. Und es interessiert die anderen. Man kennt sich einfach.

Meinen Mann habe ich während der Schulzeit kennengelernt. Er ist, wie ich, ein Eifelkind durch und durch. Während des Studiums konnten wir noch zu Hause wohnen und sind zur FH oder Berufsschule gependelt. Nach dem Abschluss sind wir zusammengezogen und haben über den Dorffunk eine Wohnung gefunden. Da wundert man sich manchmal, wie schnell das gehen kann. Ein älteres Ehepaar hatte eine Dachgeschosswohnung. Eigentlich wollten sie die Wohnung nicht mehr vermie­ten. Aber weil sie meinen Mann über die Feuerwehr kannten, haben wir die Wohnung relativ unerwartet bekommen. Und für die meisten unvorstellbar: Bis heute haben wir keinen Mietvertrag. Wir haben uns die Wohnung damals angeguckt, alles besprochen und sind dann eingezogen. Dadurch, dass wir denselben Hauseingang wie unsere Vermieter nutzen, fühlt es sich oft an, wie bei Oma und Opa zu wohnen. Es ist ein so offenes und herzliches Miteinander. Unsere Vermieter haben z. B. einen Gemüsegarten und machen selber Marmelade. Und sie bieten uns immer an: „Wenn ihr Marmelade möchtet, nehmt euch einfach welche aus dem Keller“. Wenn ich vergessen habe etwas zu kaufen, dann kann ich einfach bei ihnen klopfen. Da ist absolut blindes Vertrauen. Natürlich wird man auch immer mal wieder gefragt, wie es einem geht und was los ist. Aber das ist echtes Interesse und überhaupt keine unangenehme Neugier. Das kommt einfach von Herzen. Für uns fühlt sich all das an wie Familie und sorgt dafür, dass wir genau hier ganz fest verwurzelt bleiben.